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Was sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Trennmittel?

Jedes Trennmittel hat seine ganz eigenen Stärken (+) und Schwächen (-). Hier ein kurzer Überblick über die verschiedenen Arten von Trennmitteln:

Lösemittelbasierte Trennmittel:

+: Die Anwendung ist einfach, denn auch das Lösemittel unterstützt hier die Filmbildung. Auf Basis des Lösemittelgemischs kann die Verdunstungsgeschwindigkeit angepasst werden. Die Wahl des Lösemittels kann die Auflösung / Dispersion der aktiven Trennmittel-Bestandteile erleichtern.

-: Gegenüber nicht-lösemittelbasierten Produkten höhere Gesundheitsbelastung durch VOCs, leichtere Entflammbarkeit und stärkere Umweltbelastung.

Wässrige Trennmittel:

+: Trennmittel auf Wasserbasis sind umweltverträglich und nicht brandgefährlich. Zum Teil sind diese Trennmittel verdünnbar und werden in diesem Fall oft als Konzentrat geliefert. Wässrige Trennmittel können auch zur Abkühlung von Formenwerkzeuge verwendet werden, falls dies notwendig sein sollte. Wasserbasierte Trennmittel können technologisch so weit entwickelt sein, dass ihre Leistungsfähigkeit der von lösemittelbasierten Trennmitteln entspricht.

-: Zur Herstellung von wasserbasierten Trennmitteln ist eine komplexere Technologie erforderlich und die Bildung eines einwandfreien Trennfilms stellt eine größere Herausforderung dar. Sie sind weniger stabil und anfälliger gegen biologische Angriffe. Wasserbasierte Trennmittel haben langsamere Verdunstungsraten und sind unter Umständen für einige Formgebungsverfahren, die bei Raumtemperatur stattfinden oder kurze Zykluszeiten erfordern, nicht geeignet. Wasserrückstände auf der Form können in Form von eingeschlossenem Dampf die Leistung beeinflussen und eventuell sogar chemisch mit dem zu formenden Material reagieren. Letzteres ist insbesondere bei der Fertigung von Formteilen aus Polyurethan ein Problem.

Trennmittel ohne Trägerstoff:

+: Trennmittel ohne Trägerstoffe können verarbeitet werden, wie sie sind und verursachen keine Emissionen. Die Anwendung ist geräuschärmer. Sie müssen nicht verdünnt werden, benötigen keine Tanklagerung und verursachen kein Abwasser.

-: Bei unsachgemäßer Anwendung ist Staubbildung möglich. Zur Anwendung wird spezielles Equipment benötigt, wie beispielsweise elektrostatische Sprühpistolen. Unter Umständen kann dies eine kostspielige Investition darstellen. Außerdem kann die Anwendung von trägerfreien Trennmitteln zusätzliche Modifikationen an den Formwerkzeugen erfordern, um für einen Temperaturausgleich der Form zu sorgen. Diese Faktoren grenzen die Anwendung von trägerfreien Trennmitteln stark ein.

„Auflösende“ Trennmittel:

+: Diese Art von Trennmitteln ist leicht anzuwenden, benötigt wenig Technik bei der Applikation und bietet eine höhere Fehlertoleranz.

-: Zu großzügige Anwendung führt zu Ablagerungen in der Form. Außerdem werden Trennmittel dieser Art zum Teil auf das Formteil übertragen. Dadurch können eventuelle Weiterverarbeitungsschritte wie z.B. Lackieren, Verkleben, etc. negativ beeinflusst werden, wenn die Inhaltsstoffe des Trennmittels mit den kommenden Prozessschritten nicht kompatibel sind.

Wasserbasierte Trennmittel dieser Art können die Form abkühlen, was Hitze und Energie aus dem System ableitet. Wenn der Prozess dafür nicht ausgelegt ist, kann das ein Nachteil sein.

Semi-permanente Trennmittel:

+: Semi-permanente Trennmittel müssen deutlich seltener appliziert werden und sind dafür vorgesehen, mehrfache Entformungszyklen zu ermöglichen (die Anzahl der Zyklen ist abhängig von den Prozessbedingungen). Die Anwendung von semi-permanenten Trennmitteln ermöglicht eine gleichmäßige und kontinuierliche Produktion. Es gibt nur wenig Übertrag von Trennmittel auf das Formteil, was die nachträgliche Weiterverarbeitung der Formteile (Beschichten, Verkleben etc.) erleichtert. Trennmittel dieser Kategorie bieten eine hervorragende Kombination von chemischen und physischen Barrieren zwischen Form und Formteil, minimieren Ablagerungen und bieten hervorragende Entformungseigenschaften.

: Die Applikation erfordert geschulte Anwender, da eine regelmäßige Auffrischung erforderlich ist, um eine optimale Fertigung zu gewährleisten. Beim Ersteinsatz müssen die Formen sauber sein, um zwischen Trennmittel und Formoberfläche ein optimales Zusammenwirken zu ermöglichen.

Interne Formtrennmittel:

+: Reduzieren den Verbrauch von externen Formtrennmitteln.

: Interne Formtrennmittel gelangen während der Formgebung an die Oberfläche der Formteile und können sich störend auf nachträgliche Weiterverarbeitungsverfahren (Beschichten, Verkleben etc.) auswirken oder das Erscheinungsbild der Formteil-Oberfläche negativ beeinflussen. Häufig ist der zusätzliche Einsatz von externen Trennmitteln erforderlich, da interne Formtrennmittel nicht immer an die Werkzeugoberfläche migrieren oder für eine effiziente Entformung ausreichen. Interne Trennmittel bieten nicht die Funktion hochleistungsfähiger Trennmittel, wie sie zum Beispiel für die Ausbildung bestimmter Oberflächenmerkmale erforderlich ist.

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